Jugendherbergen – günstige Unterkünfte für Jugendliche und Junggebliebene

Urlaub in der Jugendherberge: Das weckt Erinnerungen an große Schlafsäle mit Stockbetten, gemeinschaftliches Duschen und teils fades Essen. Für die meisten gehören auch Hagebuttentee, abschließendes gemeinsames Spülen und ältliche Herbergseltern, die als grimmige Aufpasser jeglichen Spaß verboten, dazu. Doch das war früher: Heute präsentieren sich Jugendherbergen als gut geführte, hippe Unterkünfte, die oft an perfekten Ausgangspunkten für die unterschiedlichsten Unternehmungen gelegen sind.

Jugendherbergen im Wandel der Zeit

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, als Antwort auf die Jugendbewegung in Deutschland, die erste Jugendherberge in Altena. Die Idee dahinter war, reisenden Jugendlichen und Schulgruppen eine günstige Unterkunft anzubieten. Gleichzeitig verbreiteten die Jugendherbergen die Idee von Völkerverständigung und globalem Frieden. Die Mitgliedschaft im deutschen Jugendherbergswerk ist auch heute noch Voraussetzung für die Übernachtung in einem der Häuser. Klassisch bestehen Jugendherbergen aus mehreren großen Schlafsälen und verschiedenen Gemeinschaftsräumen. Im Haus gibt es Aufenthalts- und Spielräume, Tischtennis und/oder Kicker, außerdem gibt es meist ein Sportangebot. Auf dem Außengelände werden in der Regel Grillplätze und Sportplätze angelegt. Mit Beginn der Individualreisen und der Zunahme von günstigen Übernachtungsmöglichkeiten nahm die Auslastung der Häuser rapide ab. Zur Verbesserung der Situation wurden verschiedene Umbaumaßnahmen vorgenommen. So gibt es heute vermehrt Herbergen mit Familienzimmern, sogar Zweibett- und Vierbettzimmer sind möglich. Viel Wert wurde auf die Modernisierung der sanitären Anlagen und den Einbau von Cafeterias und Bistros gelegt.

Jugendherbergen – günstige Übernachtung mit besonderem Flair

Seit Jugendherbergen ihre Altersbeschränkung von maximal 27 Jahren aufgehoben haben, können auch ältere und ohne Kinder reisende Gäste die Übernachtungsmöglichkeiten buchen. Besonders in Großstädten wird diese Möglichkeit zunehmend auch von Individualreisenden genutzt. Positiv für Alleinreisende ist die Möglichkeit, leichter Anschluss zu finden. In den Gemeinschaftsräumen und beim Essen lassen sich schnell Kontakte knüpfen und Ausflüge planen. Angebote in den Großstädten beinhalten oft ein Rahmenprogramm mit vergünstigten Preisen für den öffentlichen Nahverkehr und Tickets für Museen und Ausstellungen. Oder verbringen Sie besondere Tage wie Ostern, die Adventszeit oder Silvester statt allein zu Hause in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Besondere Angebote finden Sie auch, wenn Sie alleinerziehend sind. Viele Jugendherbergen bieten schöne Familienzimmer und ein reichhaltiges Freizeitprogramm an. Verbringen Sie mit Ihrer Familie den perfekten Winterurlaub im Schwarzwald, spazieren Sie an endlosen Stränden an der Nordseeküste oder klettern Sie durch die schwäbische Hoch-Alb.

Die Jugendherberge – kein Hotel im klassischen Sinn

Bei der Planung eines Urlaubs oder Übernachtung in der Jugendherberge dürfen Sie einen wichtigen Punkt nicht vergessen: Es ist kein Hotel. Auf die gewohnten Annehmlichkeiten wie Zimmerservice und den täglichen Wechsel der Bettwäsche müssen Sie hier verzichten. Zwar soll nicht mehr, wie früher ein eigener Leinenschlafsack mitgebracht werden, die Bettwäsche ist im Mietpreis enthalten, aber selbst beziehen und abziehen müssen Sie Ihr Bett in den meisten Häusern immer noch. Den reibungslosen Umgang miteinander regelt eine Hausordnung, in der die Zeiten der Nachtruhe, meistens zwischen 22 und 7 Uhr, und die Mithilfe beim Tischdienst geregelt sind. Tiere sind in der Regel nicht erwünscht, der Familienhund kann also leider nicht mit. Für einen spannenden und günstigen Aufenthalt mit oft internationaler Atmosphäre sind die Jugendherbergen für jede Altersgruppe zu empfehlen.

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