Die Ostküste Teneriffas

Teneriffa gliedert sich grob in vier Regionen: den heißen und touristisch erschlossenen Süden, den ruhigeren Osten mit seinen malerischen Dörfern, den feuchten Norden der Insel sowie das Inselinnere mit dem höchsten Berg Spaniens und seinen schroffen Schluchten und bizarren Felsformationen. Wer Lust auf Strandurlaub abseits der Touristenpfade hat, sollte sich in einer Ferienanlage an der Ostküste der Kanareninsel einquartieren.

Candelaria

Teneriffa ist mit über 2.000 km² die größte Insel der Kanaren und verfügt über eine interessante Ostküste mit traumhaften Stränden. Der Küstenabschnitt zwischen Candelaria und Abades ist besonders reizvoll, denn hier werden Sie viel über die Geschichte der Insel erfahren. Candelaria liegt im nördlichen Teil der Ostküste, zirka 20 Kilometer südlich der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife. Sehenswürdigkeiten in Candelaria sind unter anderem die 1959 erbaute Basilika des Ortes, in der auch das bekannte Bildnis der Jungfrau von Calendaria aufbewahrt wird. Zu diesem pilgern die Inselbewohner einmal im Jahr (am 15. August), um die Schutzpatronin der kanarischen Inseln zu feiern.

Strände gibt es in Candelaria mehr als genug. Neben dem bekannten Playa de Chimisay (auch Playa del Socorro genannt), an dem Ende des 14. Jahrhunderts die gotische Schnitzerei der Schutzheiligen Jungfrau von Candelaria an Land gespült worden sein soll, sind auch die Strände Playa de la Arena oder Playa del Muellito sehr beschaulich.

Arafo und Güímar

Südlich von Candelaria und von der Küste aus etwa fünf Kilometer im Landesinneren befinden sich die zwei Ortschaften Arafo und Güímar, zu denen Sie am besten mit einem Mietwagen gelangen. Schon die Fahrt nach Arafo ist spektakulär, denn die vielen Kurven führen über steile Berghänge mit viel Grün vorbei an terrassierten Feldern in der direkten Umgebung des Ortes. Während Arafo sich mit seinen weißen Häusern und der kleinen Kapelle im oberen Teil des Dorfes sehr traditionell präsentiert, gilt Güímar sogar als eine der ältesten Ortschaften auf Teneriffa. Vor der Eroberung durch die Spanier im Jahre 1496 war Güímar eines der Mencey-Reiche, was bedeutet, dass hier bis zuletzt noch Guanchen (die Ureinwohner Teneriffas) lebten. Bekannt ist der Ort Güimar vor allem für seine Pyramiden, deren Bedeutung heute noch ungeklärt ist. Im ethnografischen Park Pirámides de Güímar können Sie die sechsstufigen Pyramiden sowie das Museum Casa Chacona, das über Völker und Kulturen des Atlantiks informiert, besichtigen.

Von Fasnia nach Abades

Von Güímar aus fahren Sie über die TF-28 auf Halbhöhenlage weiter gen Süden nach Fasnia. Bei La Ladera können Sie vom Aussichtspunkt Mirador de Don Martin einen weiten Blick über die Terrassenkulturen und das Bewässerungssystem des Tals von Güímar genießen. Überlieferungen zufolge lebten auch in Fasnia noch bis ins 16. Jahrhundert hinein Guanchen in den Höhlen der Umgebung. Auch dieser Ort ist vom Tourismus weitgehend unberührt geblieben: die Einwohner Fasnias leben überwiegend von der Landwirtschaft. Der gleichnamige Vulkan Fasnia thront hoch über dem Ort und brach 1705 das letzte Mal aus. Seine Lavawalze erstarrte damals kurz vor Fasnia; heute lädt der Vulkan zu Wanderungen ein.

Die letzte Station Ihrer Reise führt Sie in den Ort Abades. Hier finden Sie auch Ferienanlagen bestehend aus kleinen weißen Bungalows, die sich größtenteils im Besitz der Einheimischen befinden, welche selbst den feuchteren Norden der Insel bevorzugen. Erst 1943 gegründet, wurde das komplette Dorf als Lepra-Station mit Namen Sanatorio de Abona geplant und errichtet. Daher sind die Gebäude wie die Dorfkirche im franco-typischen Stil gehalten: mit einem großen Kreuz auf der Spitze ist sie schon von weitem gut zu erkennen. Der Sandstrand Playa Abades ist nicht nur bei Sonnenanbetern, sondern auch bei Tauchern sehr beliebt, da sich beim Schnorcheln farbenfrohe Fische und Schwärme von Barrakudas erspähen lassen.

Fotocredit: josevandyk – Fotolia

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